Es ist die besondere Durchsetzungskraft, die die Buchenwälder auszeichnet. Sie haben es nach der letzten Eiszeit geschafft, aus ihren kleinen Rückzugsgebieten heraus weite Teile Europas wiederzubesiedeln.
Das Schattenreich der Buchen

Buchenwälder absorbieren mit ihren nahezu lückenlosen Kronendächern fast sämtliches zur Verfügung stehendes Licht. In ihrem Schatten können daher nur angepasste Tiere, Pflanzen und Pilze überleben. Die Buchenwälder sind trotzdem bevorzugter Lebensraum für viele Arten. Diese sind alle hoch spezialisiert und haben sich seit Jahrtausenden an das Schattenreich angepasst.

Alte Buchenwälder beherrschen den europäischen Kontinent

Die Buchenwälder sind sehr konkurrenzstark und würden heute ohne den menschlichen Raubbau nahezu alle Areale in Europa besetzen. Sie gedeihen auf reichen Kalkböden und mageren Sandflächen, an trockenen und feuchten Standorten, im Gebirge wie auch im Tiefland.

Die nacheiszeitliche Wiederbewaldung ist ein Prozess, der sich an keiner anderen Stelle der Welt so gut dokumentieren lässt wie in den noch verbliebenen Alten Buchenwäldern Europas.

Diese haben ihre ökologische Verbreitungsgrenze noch nicht erreicht; sie erobern nach wie vor neue Gebiete.

Hand in Hand

Die nacheiszeitliche Wanderung der Buchenwälder begann parallel zur menschlichen Besiedlung Europas vor mehr als 4.000 Jahren. Durch die enge Verzahnung der Geschichte von Mensch und Buchenwald stellt dieser heute für die meisten Mitteleuropäer den Inbegriff von Wald dar.