Am 1. März 1872 wurde der weltweit erste Nationalpark eingerichtet: der Yellowstone Nationalpark in den USA. Noch heute ist in diesem Zusammenhang von „America’s best Idea“ die Rede. Hundert Jahre später wurde Jasmund zum Nationalpark ernannt.

„Zum Wohl und zur Freude des Volkes und der zukünftigen Generationen.“

Mit diesen Worten wurde am 1. März 1872 in den USA der Yellowstone-Nationalpark als weltweit erster Nationalpark gegründet.

Am Anfang war die Deutsche Romantik

Inspiriert durch die Werke der Deutschen Romantik entwickelte sich schon im frühen 19. Jahrhundert der Gedanke, besonders natürliche Landschaften als Ganzes unter Schutz zu stellen. So kam es 1872 in den USA zur Gründung der ersten Nationalparks. Erst 1909 wurde dann in Schweden der erste europäische Nationalpark gegründet. Um einheitliche Bewertungskriterien einzuführen, wurde die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geschaffen, die 1969 erstmals Ziele und Aufgaben der Nationalparks definierte.

In allerletzter Sekunde

Laut Bundesumweltminister Klaus Töpfer zählte der Nationalpark Jasmund zum „Tafelsilber der deutschen Einheit“. Kurz vorm offiziellen Ende der DDR – am

12. September 1990 – wurde das Nationalparkprogramm von der ersten und letzten frei gewählten DDR-Regierung besiegelt. Ostdeutschland brachte somit fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks in die Wiedervereinigung ein, was rund 4,5 Prozent der Landesfläche ausmachte.

Naturschutz auf Jasmund mit Tradition

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf der Halbinsel Jasmund Kreide abgebaut. Die Sorge, diese beeindruckende Landschaft könnte der wirtschaftlichen Nutzung zum Opfer fallen, führte bereits 1929 zur ersten Unterschutzstellung des Gebietes. Weitere Schutzverordnungen folgten 1935 und 1954, bis es schließlich 1990 zur Ausweisung des Nationalparks kam. Seit diesem Zeitpunkt wird der Wald seiner natürlichen Entwicklung überlassen.