Sassnitz. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig legte gemeinsam mit dem Sassnitzer Bürgermeister Frank Kracht und dem Geschäftsführer des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL Mark Ehlers den Grundstein für die neue Aussichtsplattform an Rügens Wahrzeichen. Diese wurden zuvor zusammen mit weiteren geladenen Gästen wie den Ministern Harry Glawe und Dr. Till Backhaus sowie dem Landrat Dr. Stefan Kerth mit persönlichen Grüßen befüllt.
Die feierliche Veranstaltung begann zunächst auf der alten Plattform direkt auf Deutschlands berühmtestem Kreidefelsen. Hier begrüßte neben dem Nationalpark-Zentrum als Gastgeber auch der Bauherr Bürgermeister Frank Kracht die Anwesenden und betonte die langjährige verantwortungsbewusste Vorbereitungszeit für dieses Bauprojekt. „Zehn Jahre lang haben wir genauestens prüfen lassen, wie die beste Lösung für den Erhalt der beliebten Königsstuhlaussicht aussehen kann. Ich bin froh, dass nun die langen Planungen Form annehmen und eines der eindrucksvollsten Brückenbauwerke des Landes hier bei uns in Sassnitz entsteht.“, so der Bürgermeister der Hafenstadt.
Für Ministerpräsidentin Manuela Schwesig war es wahrscheinlich der vorerst letzte Besuch auf der alten Aussichtsplattform, welche noch bis zum Ende des Jahres begehbar sein und dann wieder vollkommen der Natur überlassen wird. Ihre Vorfreude auf das neue Bauwerk war dabei deutlich zu spüren. „Der neue Königsweg ist ein tolles Projekt. Es zeigt, dass Nachhaltigkeit und Tourismus keine Gegensätze sind. Mit dem Weg wird die sensible Natur entlastet und die Aussicht vom Königsstuhl, eingebettet in den Nationalpark Jasmund als Teil des UNESCO-Weltnaturerbes, ist auf lange Zeit gesichert“, betonte sie.
Direkt zwischen dem beeindruckenden Bohrgerät und dem 50 Meter langen Gründungspfahl, legte die Ministerpräsidentin zusammen mit Bürgermeister Frank Kracht und dem Geschäftsführer des Nationalpark-Zentrums Mark Ehlers den symbolischen Grundstein für die neue Aussichtsplattform in Form einer Kapsel. Zuvor gaben die geladenen Gäste, darunter auch der Wirtschaftsminister Harry Glawe und Umweltminister Dr. Till Backhaus sowie der Landrat Dr. Stefan Kerth, jeder ein symbolisches Präsent für den Inhalt der Kapsel zu. Auch Martin Hurtienne, Geschäftsführer des Hauptauftragnehmers flz aus Lauterbach und Carsten Schwarzlose von BIG-Städtebau, legten als ausschlaggebende Baubeteiligte ebenfalls ein Andenken in die Kapsel.
Im Anschluss an die feierliche Grundsteinlegung besuchte Frau Schwesig noch den Info-Cube Königsweg des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL. In dem extra für die Bauzeit eingerichteten Ausstellungsraum im Außengelände informiert das Besucherzentrum neben den Planungsdetails auch über die Hintergründe zur Notwendigkeit eines Neubaus. Mithilfe eines Modells im Maßstab 1:200, einem animierten Film sowie aussagekräftigen 360°-VR-Bildern über das Bauvorhaben konnten die Gäste schon heute sehen, wie sich der fertige Königsweg in die Landschaft einfügen wird. So probierte auch die Ministerpräsidentin das virtuelle Erlebnis aus und warf dabei einen Blick in die Zukunft am Königsstuhl.
Der derzeit bestehende Übergang zum höchsten Kreidefelsen an Rügens Küste führt über mehrere Stufen über das Königsgrab und ist den Anforderungen durch die große Anzahl von Besuchern auf Dauer nicht mehr gewachsen. Natürliche Erosionsprozesse nagen an dem schmalen Pfad und machen ihn mittelfristig nicht mehr sicher. Die Wegeführung der neuen Plattform, welche als Hängebrücke konzipiert ist, verläuft in einer Schleife und wird vollkommen barrierefrei sein. Der Weg beginnt auf dem standsicheren Hochplateau nahe dem Besucherzentrum und überspannt das Königsgrab. „Mit dem Königsweg entlasten wir den Königsstuhl erheblich und geben ihn der Natur zurück. Die Gäste werden aber weiterhin die spektakuläre Sicht auf den Victoriafelsen und Feuerregenfelsen sowie die Ostsee haben. Es werden sogar neue Einblicke in die Kliffhangwälder und auf den Königsstuhl selbst ermöglicht.“, betont der Chef des Besucherzentrums Mark Ehlers. „Ein besonderes Anliegen war es uns, dass wir wirklich allen Gästen mit dieser neuen Plattform einen Ausblick auf die Kreideküste von Landseite aus barrierefrei ermöglichen können.“, so der zukünftige Betreiber weiter.
Im Juni diesen Jahres begann nach zehnjähriger Planungsphase die Baustellenarbeiten. Nachdem in der vergangenen Woche die Bohrpfähle für das Mastfundament in den Boden gelassen wurden, werden nun folgend die Zuganker für die Abspannungen gesetzt. In einem Jahr soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein und eröffnet werden.
Weitere Informationen rund um das Bauvorhaben der Stadt Sassnitz werden auf der Projektseite www.königsweg-rügen.de gebündelt. Hier können Gäste das Baugeschehen über ein Baublog sowie über eine Webcam mit Live-Stream verfolgen.
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