Die Inselschönheiten sicher erleben

22. Juli 2020
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© Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL
Peter Lehmann
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 Pressemitteilung vom 18. Juli 2020 des Nationalparks Jasmund

Anlässlich der jüngsten Ereignisse stellt das Nationalparkamt Jasmund eine Pressemitteilung zur Verfügung. Touristiker werden gebeten, ihre Gäste vor einem Ausflug in den Nationalpark und andere Steilküstenbereiche ausdrücklich darauf hinzuweisen, auf den ausgeschriebenen Wegen zu bleiben.

Dass die berühmten Kreidefelsen so weiß strahlen, hat einen Grund. Die Küste befindet sich dort in freier Dynamik, Teile der Felsen rutschen immer wieder ab. Wasser, Frost, Wind und Wellen haben die bis zu 118 Metern aufragenden Kreidefelsen in dieser Form aus dem Untergrund heraus modelliert. Seit Jahrtausenden entstehen so immer neue Kreideformationen. Diese ungebremsten Naturprozesse sind im Nationalpark Jasmund gewollt und geschützt. Gleichzeitig sollen die Menschen diese eindrucksvolle Wildnis auch erleben dürfen.

Der Hochuferweg im Nationalpark Jasmund zählt zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands und ermöglicht das Erlebnis Kreideküste auf einer Länge von etwa 12 Kilometern. Immer wieder werden hier Blicke auf das grandiose Küstenpanorama frei.

Das Spazierengehen am Fuße der Klippen birgt die Gefahr, von herabstürzenden Kreidemassen, großen Steinen oder Bäumen getroffen zu werden oder auch in einem Schuttkegel aus Kreideschlamm stecken zu bleiben. Deshalb wird Wanderern die Route auf dem Hochuferweg empfohlen. Ein Abstieg zum Strand ist bei Sassnitz und etwa auf der Hälfte des Hochuferweges, am Kieler Bach, möglich.

Im Nationalpark Jasmund gilt Wegegebot. Zahlreiche Schilder warnen zusätzlich vor den Gefahren der Steilküste. Dennoch gibt es immer wieder Besucher, die trotzdem abseits des Weges zu nahe an die Steilküste herantreten, häufig für ein besonderes Foto. Die damit verbundene Gefahr durch Überhänge, die von oben nicht immer sichtbar sind, wird nicht erkannt. Durch die Missachtung des Wegegebots bilden sich ständig neue und oft  sehr gefährliche Wege zur Kliffkante. Selbst Absperrungen werden dabei von einigen Besuchern ignoriert.

Die jüngsten Ereignisse mit in Not geratenen Urlaubern zeigen noch einmal deutlich, dass die Gefahren der Kreideküste häufig unterschätzt werden.

 „Wir weisen dringend darauf hin, den markierten Hochuferweg nicht in Richtung Kliff zu verlassen. Keinesfalls darf das Kliff erklettert werden, dort herrscht akute Lebensgefahr, nicht nur bei Regen und aufgeweichtem Boden. Vor Leichtsinn können wir die Menschen nicht schützen. Wer sich an die Regeln hält, wird auch künftig die Kreideküste gefahrlos erleben können.“, so Ingolf Stodian, Dezernent des Nationalparks Jasmund.