Der Königsstuhl ist mit 118m der höchste und bekannteste Kreidefelsen an der Kreideküste der Insel Rügen und liegt im Nationalpark Jasmund. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf das umliegende Küstengebiet, welches Stubbenkammer genannt wird.

Spektakuläre Ausblicke aus 122 m Höhe

Genießen Sie atemberaubende Aus- und Einblicke vom circa 185 m langen Rundweg auf den Königsstuhl sowie die benachbarten Kreidefelsen Feuerregenfelsen und Victoriasicht – und das komplett barrierefrei.

Erleben Sie den Kliffhangwald der Alten Buchenwälder, die seit 2011 unter dem Schutz der UNESCO stehen, und die dynamische Kreideküste mit ihren sich veränderten Abbruchkanten durch die Jahreszeiten. Lauschen Sie beim Blick auf die glitzerende Ostsee mit ihren besonderen Farbakzenten dem Rauschen der Wellen.

Dieses besondere Bauwerk löste im April 2023 die historische Aussichtsplattform direkt auf dem Kreidefelsen Königsstuhl als Aussichtspunkt ab und ermöglicht somit nicht nur die Erholung des Kreidefelsen als Naturraum, sondern auch ein sicheres und nachhaltiges Kreideküstenerlebnis in der Stubbenkammer, welches von natürlicher Erosion der Kreideküste befreit ist.

Von der Idee zum Bauwerk

Gäste von Nah und Fern haben den Skywalk Königsstuhl bereits entdeckt. Bis dieser aber feierlich eingeweiht werden konnte, gingen viele Jahre der Ideen, Planungen und auch Bauphase voraus. Wenn Sie mehr über die Hintergründe und die Baugeschichte des Skywalks erfahren möchten, schauen Sie gerne auf unserer Projektseite vorbei: www.königsweg-rügen.de

Skywalk Königsstuhl

Die barrierefreie und schwebende Aussichtsplattform über Deutschlands höchstem Kreidefelsen ist Teil des Gesamtangebots des Nationalpark-Zentrums und ist im Eintrittspreis mitinbegriffen.

Live-Webcam am Königsstuhl

Werfen Sie schon vor Ihrem Besuch einen Blick auf unser Außengelände mit dem Skywalk Königsstuhl

"Ich trank in schnellen Zügen. Das Leben und den Tod. Beim Königsstuhl auf Rügen. Am Strand im Morgenrot."

Adelbert von Chamisso | Ballade "Jungfrau von Stubbenkammer" 1828

Ein Ort voller Geschichte und der Romantik

Sei es Klaus Störtebeker, der hier seinen Schatz versteckt haben soll, Jungfrauen in Nöten oder Herrscher, die von hier aus Schlachten beobachtet haben sollen, es ranken sich viele Mythen und Legenden um Deutschlands berühmtesten Kreidefelsen. Daher verwundert es nicht, dass auch der Namensursprung mit solchen behaftet ist. Auf dem Außengelände des Nationalpark-Zentrums können Sie an der neuen Entdeckerstation "Der Königsstuhl" in die (Namens-) Geschichte des Felsen eintauchen und mehr über den tatsächlichen Ursprung erfahren.

Wild & romantisch zog und zieht die Natur des Nationalpark Jasmunds die Besucher in ihren Bann und hat sich spätestens in der Zeit der Romantik in die (Kunst-)Herzen der Gesellschaft verewigt. Der markanteste Vertreter und derjenige, der mit seinem Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" der Kreideküste und der Stubbenkammer ein Denkmal setzte ist Caspar David Friedrich. Der große Rügenfreund hatte wahrlich sein Herz an die Insel Rügen und auch der Stubbenkammer verloren, die er mehrmals besuchte. Aber auch viele weitere Vertreter der Epoche der Romantik verliebten sich in die rauhe Natur Jasmunds, darunter Kosegarten, von Chamisso, Schinkel oder Brahms.

Erfahren Sie mehr über die Epoche der Romantik in der Stubbenkammer unter romantik.koenigsstuhl.com

Auch wenn schon zur Bronzezeit der Königsstuhl ein besonderer Ort war, nicht umsonst entstand zu dieser Zeit das Königsgrab beim Übergang zum Felsen, so wuchs die Faszination der Stubbenkammer und damit auch des Felsens ab dem 18. Jahrhundert rasant an und bildete die Grundsteine für die (touristische) Entwicklung des Ortes Königsstuhl mit seinem heutigen Nationalpark-Zentrum.

Die Sicht auf die Natur hatte sich in einigen Gesellschaftskreisen verändert, sodass vor allem im Zeitalter der Romantik die „wilden" Naturschönheiten, wie die Kreidefelsen auf Jasmund, Ziel dieser Menschen wurden. Unter den Einheimischen war die Stubnitz mit den Kreidefelsen seiner Zeit keineswegs eine Attraktion, vielmehr ein Wirtschaftsfaktor. Umso unerklärlicher erschien es so den Einheimischen, dass nun die Stubnitz von Menschen besucht wurde, die „nur" die Land­schaft beobachten und sich daran erfreuen wollten.

Die touristischen Vorzüge der Region erkannte auch der Sagarder Pastor Heinrich Christoph von Willich, der in Sagard ab dem Jahr 1795 den Gesundbrunnen errichtete und somit nicht nur aus Sagard das erste Bad Rügens machte, sondern auch den Grundstein für eine touristische Erschließung von Jasmund legte. Der Badebetrieb in Sagard auf der einen Seite, Rügens Landschaft und unberührte Natur auf der anderen Seite, die im Zeitalter der Romantik einen besonderen Reiz auf die Gäste ausübten. So waren in jener Zeit, wie auch heute noch, der Königsstuhl und die Stubben­kammer das Hauptziel der Besucher.

Dafür war die Wegesituation in der Stubnitz um 1800 sehr schlecht. Umgekippte Wagen in engen Waldwegen führten zu den Bestrebungen des Pastors von Willich die Wege zu verbessern und zu ebnen. Auch richtete er Naturstufen am Königsstuhl vom Hochufer zum Strand ein, um den Auf- und Abstieg am weißen Felsen zu erleichtern. Man kann diese Unternehmungen als erste Erschließungsmaßnahmen einer Landschaft auf der Insel Rügen für den Tourismus betrachten.

Zusätzlich errichtete der Sagarder Pastor eine kleine Hütte in der Nähe des Königsstuhls als ,,Obdach" für die Reisenden. 1801 wurde eben jene Hütte erbaut, die den Namen ,,Köhlerhütte" bekam. Reisende benutzten die Hütte hauptsächlich für Mittagsgesell­schaften, aber auch für Übernachtungen. Wer selbst kochen wollte, konnte sich aus dem Baumhaus Schwierenz das dazugehörige Geschirr sowie Topfe und Prannen gegen eine Gebühr ausleihen.

Die Besetzung der Insel Rügen durch napoleonische Truppen im Jahr 1807 brachte einen Einschnitt im Tourismus, so wurde auch die ,,Köhlerhütte" während dieser Zeit abgerissen.

In den Jahren 1818/19 wurde am Königsstuhl im Auftrag der Regierung ein erstes reguläres Gasthaus errichtet. Neben diesem entstand nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel zwischen den Jahren 1835 und 1838 ein zweites Gebäude im Stil der Schweizerhäuser. Allerdings machten Brände in den Jahren 1848 und 1891 jeweils Neubauten erforderlich. Die Anzahl der Touristen stieg im 19. Jahrhundert kontinuierlich an, so dass die Ortschaften der Halbinsel Jasmund sich den Gegebenheiten anzupassen versuchten. Hotels wurden gebaut und Zimmer wurden für Fremdenunterkünfte hergerichtet. Man versuchte den Besuchern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Dazu gehörte auch der Ausbau der Straßen von Sagard nach Stubbenkammer. Nachdem der siegreiche Krieg gegen Frankreich im Jahr 1871 einen regen Besucherstrom brachte, erfolgten nun weitere Wegverbesserungen auch innerhalb der Stubnitz. Es entstand mit den Jahren ein Wegenetz, welches es ermöglichte, die Stubnitz auf Länge und Breite zu befahren. Zunächst waren es nur Kutschen, später auch Automobile und Busse, die durch die Stubnitz fuhren und meistens die Stubbenkammer zum Ziel hatten.

Die Ortschaften Sassnitz und Crampas taten sich im 19. Jahrhundert hervor und erlebten ihre Blütezeit zwischen 1870 bis 1890. Mit Korsofahrten in Fischerbooten oder Dampferfahrten brachte man die Gäste zu den Kreidefelsen. Im Wald wurden unter anderem Tanz und Pick­nicks zur Unterhaltung veranstaltet. Dennoch blieb der Königsstuhl das Hauptziel der Gäste.

Als besondere Attraktion des dort gelegenen Gasthauses mit Restaurant galt der schon um 1850 erwähnte Feuerregen. Brennende Reisighaufen wurden dabei vom nördlich des Königsstuhls liegenden Felsen herabgestoßen und bildeten eine Art Lavaströme, die sich zum Strand ergossen. Im Jahr 1865 wird erwähnt, dass der Wirt Behrendt für das Beob­achten des Spektakels 20 Silbergroschen verlangte. Diese Attraktion brachte dem Felsen auch seinen noch heute bekannten Namen „Feuerregenfelsen".

Neben dem Königsstuhl und dem Feuerregenfelsen bot die Steilküste entlang des Hoch­uferwegs von Sassnitz nach Stubbenkammer mehrere faszinierende Aussichtspunkte, die in vielen Fällen mit Ruhebänken versehen waren.
Die bedeutendsten Aussichtspunkte waren und sind die Ernst-Moritz-Arndt-Sicht nördlich der im Jahr 2005 abgerutschten Wissower Klinken, die Auguste-Viktoria-Sicht am Kieler Bach, benannt nach einem Aufenthalt der damaligen deutschen Kaiserin Auguste Viktoria im Jahr 1890, die Victoria- und Wilhelmssicht auf Klein Stubbenkammer, genannt zum Andenken an den Aufenthalt der damaligen Kronprinzessin Victoria von Preußen und des damaligen Königs Wilhelm 1. am 10. Juni 1865.

Auf Stubbenkammer diente das ehemalige Gasthaus in den letzten Kriegsjahren des zwei­ten Weltkriegs (1944/45) als Lazarett und fortan für militärische Zwecke der Roten Armee und später zur Stationierung der Grenzbrigade Küste der Nationalen Volksarmee (NVA).

Nach 1945 wurde durch Bernhard Halliger (ehemaliger Inhaber des Gasthof Stubben­kammer) südlich vom alten Gasthaus bei einem alten Pferdestall eine neue Gaststätte eröffnet, die noch heute unter dem Namen ,,Restaurant am Königsstuhl" in Betrieb ist. Der Königsstuhl blieb trotz Sperrung des Geländes durch die Grenzbrigade weiterhin gegen ein Entgelt begehbar. Die Einnahmen wurden für die Infrastruktur und Instandhal­tung der Plattform eingesetzt.

Mit dem Ende der DDR lag das Gelände brach. Nach dem Ausrufen des Nationalparks Jasmund im Jahr 1990 entstanden Pläne an diesem nach wie vor stark frequentierten Ort ein Informationshaus über den Nationalpark einzurichten. Die Idee wurde vom WWF Deutsch­land und der Stadt Sassnitz umgesetzt. Man begann mit der Planung eines solchen Hauses, um hier für die Naturthemen des kleinsten Nationalparks Deutschlands zu begeistern.

Das alte Wegenetz aus dem 19. Jahrhundert hat sich über die Zeit stark verändert. Viele der ehemaligen Fahrwege sind als Wanderwege ausgewiesen, andere hingegen wurden renaturiert. Die vorhandenen Wanderwege werden durch die Nationalparkverwaltung ge­pflegt und in Stand gehalten. Als maßgebliche öffentliche Straße gibt es nur noch die L303, welche Sassnitz mit dem Ort Hagen verbindet. Die Abzweigung zum Königsstuhl ist lediglich für den Busverkehr geöffnet und unterstützt, wie auch der 1992 eröffnete Großparkplatz in Hagen, somit die Entlastung des Schutzgebietes vom Autoverkehr.

Seit 2004 beherbergt das ehemalige Gasthaus, welches mit einem Neubau erweitert wurde, auf Stubbenkammer das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL und begeistert jährlich 300.000 Gäste, darunter auch Reisegruppen und Schulklassen der Region und aus ganz Deutschland.

 

Mehr über die Geschichte des Ortes und der Entwicklung des Besucherzentrums können Sie über Diashows sowie historischen Exponaten und Postkarten im Besuchzentrum erfahren und erleben.