Die AusstellungRund um den Wolf dreht sich die Sonderausstellung, die ab dem 15. Oktober im Kreidesaal des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL zu sehen ist. Auf 20 Tafeln zeigt die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. (GzSdW) den Wolf im jahreszeitlichen Rhythmus und im Zusammenspiel des Wolfsrudels. Informationen zum Jagdverhalten, zum Einfluss auf das Ökosystem sowie zu den Wolfsvorkommen in Deutschland sind in der Ausstellung ebenso zu finden wie ein Quiz für Kinder.
Die Ausstellung wird bis Ende des Jahres 2009 zu sehen sein. Das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL hat bis 31. Oktober täglich von 9 bis 19 Uhr und ab dem 1. November täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW e.V.)
Die 1991 gegründete GzSdW schützt die deutschen Wölfe durch Öffentlichkeitsarbeit, konstruktive Kooperation mit allen beteiligten öffentlichen und nicht-öffentlichen Stellen sowie durch ideelle und materielle Hilfsmaßnahmen für betroffene Bevölkerungsgruppen. Sie klärt über die ökologische Rolle und Bedeutung des Wolfes in der Natur auf, um das negative Image des Wolfes zu verbessern. Dazu zählen die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für Schulen, die Veranstaltung von Symposien und der Einsatz der Wanderausstellung „Die Rückkehr der Wölfe“.
Wissenswertes über den Wolf
Obwohl der Wolf in der Vergangenheit als "Bestie" verfolgt und in ganz Europa fast ausgerottet wurde, hat er es dennoch bis zum heutigen Tag geschafft, im südlichen Europa in Rückzugsgebieten in kleinen Populationen und in Osteuropa teilweise sogar in größeren Beständen zu überleben - und dies inmitten klassischer Kulturlandschaften, im Osten teilweise auch in seiner natürlichen Umgebung, den großen Wäldern und Gebirgen. Seit einigen Jahren haben die Wölfe ihren Lebensraum in Europa wieder deutlich ausgeweitet.
Der Wolf ist das größte Mitglied der Familie der Caniden und der Vorfahr aller Hunderassen. Er ist ein hervorragender Jäger und hilft ein ökologisches Gleichgewicht zu erhalten.
Jäger und Sammler früherer Naturreligionen erbaten vom “höheren Wesen Wolf” Schutz, Gesundheit und Fruchtbarkeit. Im Mittelalter wandelte sich das Bild und organisierte Ausrottungskampagnen begannen. In Märchen und Sagen erschien der Wolf als Verkörperung des Bösen schlechthin. Es entstand das Märchen vom „bösen Wolf“, das bis in die heutige Zeit geglaubt wird. Doch tatsächlich geht vom gesunden Wolf selbst in unserer heutigen Kulturlandschaft keine Gefahr aus, wie das Zusammenleben von Mensch und Wolf in z. T. dicht besiedelten Gebieten wie vor den Toren Roms, in Spanien, Portugal, Polen, Rumänien oder in Brandenburg und Sachsen seit Jahren beweist. Wölfe greifen - entgegen vieler Sensationsmeldungen - Menschen nicht an.