Weltweit gibt es 6.525 Nationalparks (Stand 2023), die sich völkerrechtlich dem hohen, international anerkannten Standard "IUCN-Kategorie II" verpflichtet haben. Sie werden in der "World Database on Protected Areas" (WDPA) der Weltnaturschutzunion (IUCN) geführt. Deutschland ist mit 16 Nationalparken Teil dieses weltweiten Netzwerks zum Schutz der Wildnis unserer Erde.

  Wie sind die Nationalparks in der Welt verteilt? Antworten erhalten Sie, wenn Sie mit ihrem Cursor in die organgenen Punkte der Kartengrafik steuern.

Nationalparks sind geschützte Landschaften, in denen die Natur wirklich Natur bleiben darf. Eingriffe durch den Menschen unterbleiben, wodurch Rückzugsgebiete für wildlebende Pflanzen und Tiere geschaffen werden.
Was macht einen Nationalpark aus?

Nationalparks sichern einmalige Naturerlebnisbereiche und gründen zugleich Erfahrungsräume für Umweltbildung und Forschung. Sie sind unverzichtbar für den Erhalt von biologischer Vielfalt und Artenreichtum auf dieser Erde. Gleichzeitig erhöhen die Nationalparks die Attraktivität ihrer Region und tragen zu deren wirtschaftlicher Entwicklung bei.

Ein Schutzgebiet mit vielen Gesichtern

Aus ethischer Sicht sollen Nationalparks den Eigenwert der Natur symbolisieren und dafür sorgen, dass die Menschen diese schätzen sowie ihren Erhalt fördern.

Aus Sicht der Wissenschaft dienen Nationalparks als Beispiel- und Vergleichsflächen, woraus sich Erkenntnisse gewinnen lassen, wie sich Natur und Landschaft ohne wirtschaftliche Nutzung entwickeln. Hierbei geht es insbesondere um die Untersuchung von Prozessen und Regelungsmechanismen in wenig gestörten Ökosystemen sowie um natürliche Regenerationsprozesse.

Aus pädagogischer Sicht schließlich sollen den Besuchern von Nationalparks die Werte über die Entwicklung von Natur nahe gebracht werden.

America's best idea

Am 1. März 1872 wurde der weltweit erste Nationalpark eingerichtet: der Yellowstone Nationalpark in den USA. Noch heute ist in diesem Zusammenhang von „America’s best Idea“ die Rede. Hundert Jahre später wurde Jasmund zum Nationalpark ernannt.

„Zum Wohl und zur Freude des Volkes und der zukünftigen Generationen.“

Mit diesen Worten wurde am 1. März 1872 in den USA der Yellowstone-Nationalpark als weltweit erster Nationalpark gegründet.

Am Anfang war die Deutsche Romantik

Inspiriert durch die Werke der Deutschen Romantik entwickelte sich schon im frühen 19. Jahrhundert der Gedanke, besonders natürliche Landschaften als Ganzes unter Schutz zu stellen. So kam es 1872 in den USA zur Gründung der ersten Nationalparks. Erst 1909 wurde dann in Schweden der erste europäische Nationalpark gegründet. Um einheitliche Bewertungskriterien einzuführen, wurde die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geschaffen, die 1969 erstmals Ziele und Aufgaben der Nationalparks definierte.

In allerletzter Sekunde

Laut Bundesumweltminister Klaus Töpfer zählte der Nationalpark Jasmund zum „Tafelsilber der deutschen Einheit“. Kurz vorm offiziellen Ende der DDR – am

12. September 1990 – wurde das Nationalparkprogramm von der ersten und letzten frei gewählten DDR-Regierung besiegelt. Ostdeutschland brachte somit fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks in die Wiedervereinigung ein, was rund 4,5 Prozent der Landesfläche ausmachte.

Naturschutz auf Jasmund mit Tradition

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf der Halbinsel Jasmund Kreide abgebaut. Die Sorge, diese beeindruckende Landschaft könnte der wirtschaftlichen Nutzung zum Opfer fallen, führte bereits 1929 zur ersten Unterschutzstellung des Gebietes. Weitere Schutzverordnungen folgten 1935 und 1954, bis es schließlich 1990 zur Ausweisung des Nationalparks kam. Seit diesem Zeitpunkt wird der Wald seiner natürlichen Entwicklung überlassen.