Klein wie ein Küken am Königsstuhl

Im Außengelände des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL gibt es ab sofort etwas Neues zu entdecken. Große und kleine Besucher des Zentrums können sich in einem riesigen Gelege klein wie ein Küken fühlen. Dieser Perspektivenwechsel in dem Bodenbrüter-Gelege mit zwei Eiern ist auch während des Winters erlebbar.

Neue Attraktion im Nationalpark-Zentrum

Das Nationalpark-Zentrum ist ab sofort um eine Outdoor-Attraktion reicher: Im großen Naturerlebnisbereich können die Besucher ein riesiges Bodenbrüter-Gelege bestaunen. Bodenbrüter sind Vögel, die ihre Nester am Boden bauen. Da diese gut versteckt sein müssen, ist ein solches Gelege im Nationalpark-Zentrum jetzt erlebbar. Große und keine Gäste können das vier mal fünf Meter große Nest betreten und die zwei hölzernen Eier berühren. Kinder können sich direkt zu den Eiern hocken und ermöglichen damit ihren Eltern sicher ganz besondere Urlaubsfotos. Denn wer hat schon mal sein „Küken“ tatsächlich in einem Gelege gesehen?

Das Gelege

Für Zentrumstischler André Hinze aus Sagard waren die zwei Eier des Geleges eine echte Mammutaufgabe. Knapp drei Wochen benötigte er, um die Eier in Handarbeit herzustellen. Jedes davon wiegt etwa 150 kg und ist 1,20 Meter lang. Natürlich gleicht kein Ei dem anderen. Gefertigt wurden sie aus Lärche, da diese besonders witterungsbeständig ist. Nach dem Verleimen der einzelnen Holzteile zur ovalen Form wurden die Eier mehrfach verspachtelt und lackiert. Eine Herausforderung war der Transport der Eier von der Fertigungshalle im Forstamt Werder an den Königsstuhl. Vier Männer waren nötig, um die Eier vom Autohänger in das Gelege zu tragen. Dort sind die Eier in ein überdimensionales Nest aus Robinienhölzern eingebettet. Auf den Hölzern können Kinder um das Gelege herum balancieren.
André Hinze hat die Realisierung des Bodenbrüternestes sehr viel Spaß gemacht. „Umsetzbare Lösungen für derartige Projekte zu finden und dann das Holz zu bearbeiten, ist einfach eine tolle Aufgabe,“ beschreibt er seine handwerkliche Herausforderung.

Abwechslungsreiches Naturerlebnis

Das Außengelände des Nationalpark-Zentrums greift alle Bereiche des Nationalparks Jasmund auf: Im Kreidefeld können Fossilien gesucht werden und der Kletterwald lädt zum Hangeln und Balancieren ein. Im angrenzenden Forscherzelt erklären “echte” Wissenschaftler mit Hilfe wissenschaftlicher Geräte die Flora und Fauna. Das Forscherzelt lädt noch bis Ende September zum Mikroskopieren und Entdecken ein.

Bodenbrüter im Nationalpark Jasmund

In Deutschlands kleinstem Nationalpark leben verschiedene Arten Bodenbrüter. Sie werden in ihrem relativ begrenzten Lebensraum jedoch von Raubtieren und Menschen bedroht. Zu den heimischen Bodenbrütern zählen Waldbrüter wie der Weidenlaubsänger. In der Kreide brüten u.a. die Rohrweihe und verschiedene Lerchen. Sehr selten ist der Wanderfalke anzutreffen, der seine Nester in den Steilwänden befestigt.

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