Nationalpark Jasmund soll UNESCO Weltnaturerbe werden

Zusammen mit vier weiteren deutschen Naturstätten soll der Nationalpark Jasmund den Status UNESCO Weltnaturerbe erhalten. Die Gebiete repräsentieren einige der letzten reinen und unveränderten Buchenwaldbestände Europas. Der Vorschlag soll im Herbst 2009 dem Welterbe-Komitee in Paris vorgelegt werden.

Geographische Ausbreitung des Buchenwalds
Buchenwälder sind ein rein europäisches Phänomen und sie wären ohne menschlichen Einfluss landschaftsprägend. Einst umschlossen sie zwei Drittel der deutschen Landfläche. Durch Rodungen und andere Einwirkungen durch den Menschen sind sie nun fast aus Deutschland und Europa verschwunden. Lediglich 6,6 Prozent der ursprünglichen Waldgebiete sind erhalten. Die Nationalparks Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern), Hainich (Thüringen), Kellerwald-Edersee (Hessen), Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) und der Grumsiner Forst, Herzstück des Biosphärenreservats Schorfheide Chorin (Brandenburg) vereinigen die letzten großen Buchenwälder, die in Deutschland weitgehend unversehrt geblieben sind.

Ökologische Einzigartigkeit
Die Buche neigt dazu, sich gegen die meisten Baumarten durchzusetzen und so eine reine Waldform zu erschaffen. Dies ist weltweit einzigartig. Viele Bäume besitzen keine so ausgeprägte biologische Dominanz und treten deshalb in Form von Mischwald auf. Die Buche hat es jedoch nach der letzten Eiszeit geschafft, sich innerhalb von 4.000 Jahren auf weite Teile Europas auszudehnen. Auch jetzt noch ist ihre Expansionskraft ungebrochen. Sie hat sich dabei vielen Standorten perfekt angepasst. So wächst sie in trockenem wie feuchtem Klima, auf nährstoffarmem und nährstoffreichem Boden, von stark saurer bis kalkreicher Erde. Trotz ihrer Durchsetzungskraft lassen die Buchenwälder in einem natürlichen Ökosystem eine außergewöhnlich große Artenvielfalt zu. Die Wälder bieten einen Lebensraum für mehr als 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.

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