„NEPTUNS Handschrift – Zeichen des Meeres auf Buhnen“

Im Kreidesaal des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL ist ab kommender Woche eine neue Sonderausstellung zu sehen. Die Berlinerin Kathrin Heinicke zeigt Fotografien von Ostseebuhnen, auf denen das Meer die Signatur von Fischen und anderen Meereswesen bildhauerisch hinterlassen hat.

Ab dem 28. März 2009 können bis zum 20. April die Werke der Fotokünstlerin Kathrin Heinicke in den Ausstellungsräumen des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL betrachtet werden.

Seit ihrem ersten Fund im Sommer 2007 verbrachte sie viele Stunden an den Ostseeküsten und untersuchte mehrere tausend Buhnen zwischen Usedom und der Halbinsel Darß. So entstanden rund 2000 Aufnahmen, von denen die schönsten nun erstmals im Kreidesaal am Königsstuhl zu sehen sein werden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Phänomen der „Fischbuhne“. In Perioden längerer Trockenheit entstanden im Zusammenspiel aus Licht, Wind und Wasser lebendige Kontraste an der Buhnenoberfläche sowie Skulpturen in Fisch-Form. Überraschend für den Betrachter ist die perfekte Geometrie der Motive, wie man sie nur im Bauplan der Natur selbst findet.

Die Ausstellung wird durch Beispiele grafischer Muster und Porträts von Buhnengesichtern ergänzt. An Hand der sichtbaren Buhnenhöhe dokumentiert die Berlinerin Küstenbewegungen, aber auch Jahreszeiten und die Vergänglichkeit der Motive selbst. Darin zeigt sich der Wandel der Natur. Ein Zauber wird geschenkt und auch wieder genommen – wiederholen lässt er sich kaum.

Im wissenschaftlich philosophischen Sinne könnte man sich die Frage stellen: Wie kommt es, dass Wasser in seiner wirbelnden Bewegung die in ihm lebenden Geschöpfe schleift? Und warum werden nicht Eiswaffeln und Würstchen für die Touristen geschliffen?

Auch eine ethisch-erzieherische Komponente liegt in diesen Bildern, vor allem in der Zugewandt-heit der Motive. In vielen Abbildungen sieht man ein sich Hinwenden zur Mitte, zum Gemeinsamen – ohne Ausgrenzung einzelner Anteile. Natürlich gibt es einen Lebensweg, der die Berlinerin zu den Buhnenbildern geführt hat.

Kathrin Heinicke beschäftigt sich seit zehn Jahren mit archetypischen Urbildern, als geistige Grundlage aller in der Welt existierender Formen. Natur-Phänomene kann man nicht machen – sie lassen sich höchstens entdecken. Und ihre Entdeckung hat Kathrin Heinicke archetypisch eingeordnet. So entstand der Name des Werkes: „NEPTUNS Handschrift“.

Die Fotografin
Kathrin Heinicke, Jahrgang 1963, studierte indische Geschichte und Sprache und war als Südasienredakteurin tätig. Es folgten Ausbildungen und eigene Praxis in Feldenkrais, indischer Massage, Atem- und Wassertherapie. Die Begegnung mit den Urprinzipien der Astrologie weckte 1998 ihre gestalterischen Fähigkeiten und wurde zur Herzenssache. Archetypische Urbilder sind auch Quelle und Inspiration ihrer fotografischen Arbeit. Sie lebt und arbeitet in Berlin und ist Mutter einer erwachsenen Tochter.

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