Weltnaturerbeanmeldung deutscher Buchenwälder

Die Weltnaturerbeanmeldung deutscher Buchenwälder steht kurz vor der Antragstellung. Zum 30.09. wurde der Entwurf eines Antrags zur Aufnahme in die Welterbeliste beim Welterbekomitee in Paris zur förmlichen Vorprüfung eingereicht.

Das Vorhaben fünf deutsche Buchenwaldgebiete als Weltnaturerbe anzumelden, kommt in die entscheidende Phase der Antragstellung: Zum 30.09. wurde der Entwurf eines Antrags zur Aufnahme in die Welterbeliste beim Welterbekomitee in Paris zur förmlichen Vorprüfung eingereicht. Damit ist ein weiterer Schritt getan, dass die zwei Meldegebiete aus Mecklenburg-Vorpommern, der Nationalpark Jasmund und der Serrahnteil des Müritz-Nationalparks sowie drei weitere Buchenwaldgebiete in Deutschland aufgrund ihrer einzigartigen Naturausstattung 2011 zum Welterbe erklärt werden könnten.

In den nächsten Wochen wird der Antragsentwurf vom Welterbekomitee geprüft und mit Anmerkungen versehen nach Deutschland zurückgesandt werden. Nach der abschließenden Überarbeitung wird der endgültige Anmeldeantrag fristgerecht zum 01.02.2010 in Paris vorgelegt und 2011 entschieden werden.

Eine Anerkennung als Weltnaturerbe wäre eine große Auszeichnung für Mecklenburg-Vorpommern und die betroffenen Regionen und würde die Gebiete weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machen. Die Landesregierung hätte damit einen weiteren Baustein für die touristische Entwicklung im Land gestaltet. Eine Anerkennung als Weltnaturerbe wäre darüber hinaus Ausdruck des hohen naturschutzfachlichen und forstlichen Niveaus der Behandlung von Buchenwäldern in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Nationalpark Jasmund besitzt eine weltweit einzigartige Natur. Deshalb soll er Teil einer gesamteuropäischen Weltnaturerbe-Stätte werden.

Im kleinsten Nationalpark Deutschlands befindet sich auf 2123 Hektar der größte zusammenhängende Buchenwald der deutschen Ostseeküste. Auch als Stubnitz bekannt, wurde das Waldgebiet bereits 1934 unter Schutz gestellt und 1990 in den neu gegründeten Nationalpark Jasmund eingebettet. Daher konnte sich ein annähernd ursprünglicher Buchenwald erhalten und ausbreiten. Die Stubnitz ist ein Relikt aus einer Zeit, in der Buchenurwälder in Europa vorherrschend waren und er veranschaulicht deutlich den Alters- und Zerfallsprozess eines natürlichen Waldes.

Der Jasmunder Buchenwald beherbergt eine ungewöhnlich hohe Anzahl an verschiedenen Lebensräumen auf engstem Raum. Über 20 Orchideenarten sind hier beheimatet, von denen einige stark gefährdet sind. Tierarten wie Seeadler, Wanderfalke oder die vom Aussterben bedrohte Krabbenspinne Xysticus finden im Nationalpark Schutz und ideale Lebensbedingungen.

Die Kreideküste als natürliche Waldgrenze, der basenreiche Boden und das feuchte Küstenklima machen den Buchenwald im Nationalpark Jasmund einmalig. Er ist eine der letzten europäischen Landschaften, die ein Bild von einem ursprünglichen Buchenurwald vermitteln können. Dass diese Landschaft Bedeutung für die gesamte Menschheit hat und so auch für spätere Generationen geschützt wird, ist Hintergrund des Wunsches, die Buchenwälder als UNESCO Welterbe eintragen zu lassen.

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